Der Instrumenten-Bauer

schwedische Sackpfeife

Säckpipa - der schwedische Dudelsack

Die schwedische Sackpfeife mit ihrem typischen warmen und angenehmen Klang hat viele Freunde in der ganzen Welt gefunden.

Meine Rekonstruktion der so genannten Västerdalpipa basiert auf den etwa 10 ( recht unterschiedlichen!) hier im Lande erhaltenen Instrumenten. Im Übrigen waren meine Erfahrungen mit verwandten kontinentalen Sackpfeifen von großem Nutzen.

Die schwedische Sackpfeife ist ein so genanntes Klarinetteninstrument, weil der Ton durch eine Aufschlagzunge erzeugt wird die auf einer zylindrisch gebohrten Spielpfeife (= Melodiepfeife od. Chanter) sitzt. Traditionell ist es ein mundgeblasenes Instrument mit einem hohen Bordun, der identisch mit dem Grundton der Spielpfeife ist ("6- Fingergriff").
Der Bordun hat, wie die meisten anderen, auch eine Aufschlagzunge.

Ich baue diese Sackpfeife in drei verschiedenen Stimmungen: C/F, D/G, E/A.
Mundgeblasen mit ein oder zwei Borduntönen, sollen es mehr sein empfehle ich "The northern uillean pipes" (Ale Möllers Namensvorschlag), die dreibordunige, balggeblasene schwedische Sackpfeife.
Griffweise & Tonumfang D/G
Griffweise & Tonumfang E/A
Griffweise & Tonumfang C/F

Northern uillean pipes

oder die moderne schwedische Sackpfeife

Northern uillean pipes

Während ich die schwedische Säckpipa rekonstruierte und kennenlernte, habe ich viel darüber nachgedacht, wie man dieses wunderbare Instrument weiterentwickeln könnte. Dabei waren mir die Bedürfnisse des Musikers und die Benutzerfreundlichkeit wichtiger als die "historische Korrektheit".

Zuerst erweiterte ich den Tonumfang, inklusive einiger extra Halbtöne, und baute Sackpfeifen mit unterschiedlichen Grundstimmungen. Aber ich wollte mehr:

  • mehrere umstimmbare Bordune mit separaten Ventilen zum An- und Abschalten dieser
  • ein zuverlässigeres und stimmstabileres Instrument
  • ein vollwertiges und eingermassen universelles Konzertinstrument
  • gleichzeitig aber wollte ich den typisch genuinen, warmen, "schwedischen" Klang behalten

Aber es ist nicht immer so leicht, die aufschlagenden Zungen zu kontrollieren. Hat man davon mehrere, kann es anstrengend werden, und zufriedenstellende
Rohrblätter in Plastik, die zumindest ähnlich wie Naturrohrblätter klingen gibt es noch nicht.
Die Lösung war ein balgbetriebenes Instrument. Hierbei umgeht man die Feuchtigkeit der Atemluft, welche das größte Problem aller Blasinstrumente /Rohrblätter ist.

Das Modell wird (wie sonst auch) in unterschiedlichen Ausführungen und Holzsorten gebaut. Normalerweise mit drei wahlfreien Bordunen, die jeweils auf drei verschiedene Töne gestimmt werden können.
Die unterschiedlichen Spielpfeifen sind die gleichen, die es auch zur schwedischen Sackpfeife gibt: C/F, D/G und E/A.

( Der Name "The Northern Uilleann Pipes" kam spontan aus dem Mund von Ale Möller, als er das Instrument zum ersten Mal gesehen und gehört hat.)
Griffweise & Tonumfang E/A
Griffweise & Tonumfang D/G
Griffweise & Tonumfang C/F

Northern uillean pipes